Vorab, bitte ich die schlechte Qualität der Fotos zu entschuldigen, aber erstens war es ja kein Fotokurs und zweitens, war schlicht und ergreifend nicht viel Zeit, um überhaupt Fotos zu machen.
Der Titel verrät es ja schon, mit Miriam (*klick*) war ich am letzten Wochenende zu einem Handquiltkurs in Bielefeld bei Gunhild Fette.
Gunhild Fette (*klick*) war eine Schülerin bei Esther Miller und ist heute selber ausgebildete Trainerin, die das Handquilten in alle Richtungen in der traditionellen Art der Amish unterrichtet.
Letztes Jahr im Oktober lernten wir Gunhild Fette auf der Nadel und Faden in Osnabrück kurz kennen. Ihre feinen Handquilt-Arbeiten und ihr überaus sympathisches Wesen haben Miriam und mich derart begeistert, dass wir uns sodann am nächsten Tag zu einem Kurs anmeldeten und dem Februar entgegen fieberten.
Der Kurs ging über zwei Tage und bei ca. 200 km Anfahrtsweg, haben wir uns schnell entschieden im Tagungshotel Lindenhof, in dem der Kurs auch stattfand, zu übernachten.
Hier auf dem Bild mein Zimmer. Eigentlich war es ja mehr so etwas wie eine kleine Wohnung ;-). Wenn man reinkam, dann stand man direkt in so einem Mini-Flur. Von dem Mini-Flur ging dann das Badezimmer und die Schlafkammer ab.
Neben ordentlich und sauber, wurden die Gäste sehr fürsorglich umhegt. Die Heizung stand in der kleinen Schlafkammer auf Stufe 3! Die musste ich erstmal abdrehen, in so einem warmen Zimmer kann ich nicht schlafen :o).
Zu dem Kurs gehörte auch eine Verpflegungspauschale. In den Pausen ging es dann rüber in das schöne Fachwerkgebäude, in dem sich das Restaurant befindet. Weiß Gott ... es hätte uns schlechter treffen können ;-).
Das Essen gab es in offener Buffet-Form. Es war für jeden etwas dabei und es war auch reichlich!
Jetzt aber zu dem wichtigsten Teil des Wochenendes, der Handquilt-Kurs.
Der Handquilt-Kurs ist in verschiedene Teile gegliedert. Zuerst gab es immer ein Päckchen Theorie, ganz so, wie in der Schule. Dann wurde die Theorie in die Praxis umgesetzt und jeder konnte (musste! ;-)) üben. Gunhild ging dann von Schülerin zu Schülerin und korrigierte Hand- bzw. Körperhaltung oder unterstützte mit Tipps und Tricks. Nach dem Üben gab es eine Pause. Mal als einfache Kaffeepause, mal als Mittagspause.
Der Kurs ging am Samstag und Sonntag jeweils von 9.30 - 17.30 Uhr.
Zu viert saßen wir an solchen großen Stangenquiltrahmen. Insgesamt waren wir 12 Frauen. Jede mit ihrer eigenen Motivation, warum sie das Handquilten lernen wollte. Aber alle mit dem gleichen Ziel, nämlich den Kurs zu beenden, mit reichlich neuem Wissen im Gepäck.
Die Folterinstrumente ;-): links, der silberne Roxette-Fingerhut. In der Mitte, der weiße Nadelgleiter und rechts, der gelbe Nadelzieher (Nadeltrecker). Der Thumb Thimble (Daumenfingerhut) nach Ted Storm (Ted Storm: die niederländische Erfinderin des Fingerhuts) ist hier nicht auf dem Bild drauf, der bekommt gleich eine extra Einladung ;-).
Auf diesem Bild in der Mitte (der halboffene Ring) seht ihr den Daumenfingerhut.
Hier hatte ich ja schonmal davon berichtet (*klick*), dass ich ein bisschen das Handquilten geübt habe. Soweit kam ich auch ganz gut zu recht. Bis auf diesen fiesen Daumenfingerhut. Der wollte einfach nicht! ... ständig flischte die Nadel in alle Herrgotts Richtungen! Nur landete die Nadel dabei viel zu selten im Stoff. Wenn sie dann doch aber mal versehentlich im Stoff landete, dann schaffte ich höchstens einen Stich, maximal zwei. Mehr war nicht drin. Mich ließ das Ganze auf jeden Fall sehr verzweifeln.
Aber der Kurs brachte neue Erkenntnisse. Meine Sitzposition war falsch. Eine minimale Drehung, von sagen wir mal 10° und schon war die Sache geritzt. Zack und bäm, die Nadel landete im Stoff!
Fertig geworden ist mein Probenstück leider nicht. Mit dem Daumenfingerhut komme ich zur Zeit nur sehr langsam voran. Aber was soll es. Es ist Handquilten! ... ich bin ja nicht auf der Flucht ;-).
Ferner lernten wir in dem Kurs, aus ganz einfachen Mitteln, unseren eigenen variablen Stand-quiltrahmen zu bauen.
Die zwei Tage waren leider viel zu schnell um! Wenn es nach mir ginge, dann säßen wir jetzt noch an dem Quiltrahmen.
Auf der Rückfahrt haben wir das ganze dann nochmal Revue passieren lassen. Dabei sagte Miriam dann:" Ist schon seltsam, gell. Wir kannten die anderen Frauen gar nicht. Aber am Quiltrahmen waren wir ganz schnell eine Gemeinschaft."
Bei den Amish wird Gemeinschaft ja groß geschrieben. Daher verwundert es nicht, dass sie gerade solche Traditionen sehr pflegen. Wobei die Amish-Frauen sich dabei bestimmt über alles mögliche unterhalten. Während unserer Übungseinheiten war es so mucksmäuschen still im Zimmer, da hätte man die Stecknadel fallen gehört ;-).
Mein Fazit: Ich würde den Kurs sofort wieder machen. Eigentlich war mein Ziel, einen Kurs bei Esther Miller zu besuchen. Aber erstens sind die Kurse bei ihr sehr schnell ausgebucht und zweitens sind es ca. 950 km Strecke, die bewältigt werden wollen.
Die Alternative in Bielefeld kam daher mehr als gelegen und ich habe nichts vermisst. Alles was ich mir von dem Kurs erhofft habe, habe ich auch gelernt. Das Üben nimmt einem niemand ab und so heißt es für die Zukunft, üben, üben und nochmal üben.
Habt ein schönes Wochenende und genießt zwei freie Tage
eure Angie
Der Titel verrät es ja schon, mit Miriam (*klick*) war ich am letzten Wochenende zu einem Handquiltkurs in Bielefeld bei Gunhild Fette.
Gunhild Fette (*klick*) war eine Schülerin bei Esther Miller und ist heute selber ausgebildete Trainerin, die das Handquilten in alle Richtungen in der traditionellen Art der Amish unterrichtet.
Letztes Jahr im Oktober lernten wir Gunhild Fette auf der Nadel und Faden in Osnabrück kurz kennen. Ihre feinen Handquilt-Arbeiten und ihr überaus sympathisches Wesen haben Miriam und mich derart begeistert, dass wir uns sodann am nächsten Tag zu einem Kurs anmeldeten und dem Februar entgegen fieberten.
Der Kurs ging über zwei Tage und bei ca. 200 km Anfahrtsweg, haben wir uns schnell entschieden im Tagungshotel Lindenhof, in dem der Kurs auch stattfand, zu übernachten.
Hier auf dem Bild mein Zimmer. Eigentlich war es ja mehr so etwas wie eine kleine Wohnung ;-). Wenn man reinkam, dann stand man direkt in so einem Mini-Flur. Von dem Mini-Flur ging dann das Badezimmer und die Schlafkammer ab.
Neben ordentlich und sauber, wurden die Gäste sehr fürsorglich umhegt. Die Heizung stand in der kleinen Schlafkammer auf Stufe 3! Die musste ich erstmal abdrehen, in so einem warmen Zimmer kann ich nicht schlafen :o).
Zu dem Kurs gehörte auch eine Verpflegungspauschale. In den Pausen ging es dann rüber in das schöne Fachwerkgebäude, in dem sich das Restaurant befindet. Weiß Gott ... es hätte uns schlechter treffen können ;-).
Das Essen gab es in offener Buffet-Form. Es war für jeden etwas dabei und es war auch reichlich!
Jetzt aber zu dem wichtigsten Teil des Wochenendes, der Handquilt-Kurs.
Der Handquilt-Kurs ist in verschiedene Teile gegliedert. Zuerst gab es immer ein Päckchen Theorie, ganz so, wie in der Schule. Dann wurde die Theorie in die Praxis umgesetzt und jeder konnte (musste! ;-)) üben. Gunhild ging dann von Schülerin zu Schülerin und korrigierte Hand- bzw. Körperhaltung oder unterstützte mit Tipps und Tricks. Nach dem Üben gab es eine Pause. Mal als einfache Kaffeepause, mal als Mittagspause.
Der Kurs ging am Samstag und Sonntag jeweils von 9.30 - 17.30 Uhr.
Zu viert saßen wir an solchen großen Stangenquiltrahmen. Insgesamt waren wir 12 Frauen. Jede mit ihrer eigenen Motivation, warum sie das Handquilten lernen wollte. Aber alle mit dem gleichen Ziel, nämlich den Kurs zu beenden, mit reichlich neuem Wissen im Gepäck.
Die Folterinstrumente ;-): links, der silberne Roxette-Fingerhut. In der Mitte, der weiße Nadelgleiter und rechts, der gelbe Nadelzieher (Nadeltrecker). Der Thumb Thimble (Daumenfingerhut) nach Ted Storm (Ted Storm: die niederländische Erfinderin des Fingerhuts) ist hier nicht auf dem Bild drauf, der bekommt gleich eine extra Einladung ;-).
Auf diesem Bild in der Mitte (der halboffene Ring) seht ihr den Daumenfingerhut.
Hier hatte ich ja schonmal davon berichtet (*klick*), dass ich ein bisschen das Handquilten geübt habe. Soweit kam ich auch ganz gut zu recht. Bis auf diesen fiesen Daumenfingerhut. Der wollte einfach nicht! ... ständig flischte die Nadel in alle Herrgotts Richtungen! Nur landete die Nadel dabei viel zu selten im Stoff. Wenn sie dann doch aber mal versehentlich im Stoff landete, dann schaffte ich höchstens einen Stich, maximal zwei. Mehr war nicht drin. Mich ließ das Ganze auf jeden Fall sehr verzweifeln.
Aber der Kurs brachte neue Erkenntnisse. Meine Sitzposition war falsch. Eine minimale Drehung, von sagen wir mal 10° und schon war die Sache geritzt. Zack und bäm, die Nadel landete im Stoff!
Fertig geworden ist mein Probenstück leider nicht. Mit dem Daumenfingerhut komme ich zur Zeit nur sehr langsam voran. Aber was soll es. Es ist Handquilten! ... ich bin ja nicht auf der Flucht ;-).
Ferner lernten wir in dem Kurs, aus ganz einfachen Mitteln, unseren eigenen variablen Stand-quiltrahmen zu bauen.
Die zwei Tage waren leider viel zu schnell um! Wenn es nach mir ginge, dann säßen wir jetzt noch an dem Quiltrahmen.
Auf der Rückfahrt haben wir das ganze dann nochmal Revue passieren lassen. Dabei sagte Miriam dann:" Ist schon seltsam, gell. Wir kannten die anderen Frauen gar nicht. Aber am Quiltrahmen waren wir ganz schnell eine Gemeinschaft."
Bei den Amish wird Gemeinschaft ja groß geschrieben. Daher verwundert es nicht, dass sie gerade solche Traditionen sehr pflegen. Wobei die Amish-Frauen sich dabei bestimmt über alles mögliche unterhalten. Während unserer Übungseinheiten war es so mucksmäuschen still im Zimmer, da hätte man die Stecknadel fallen gehört ;-).
Mein Fazit: Ich würde den Kurs sofort wieder machen. Eigentlich war mein Ziel, einen Kurs bei Esther Miller zu besuchen. Aber erstens sind die Kurse bei ihr sehr schnell ausgebucht und zweitens sind es ca. 950 km Strecke, die bewältigt werden wollen.
Die Alternative in Bielefeld kam daher mehr als gelegen und ich habe nichts vermisst. Alles was ich mir von dem Kurs erhofft habe, habe ich auch gelernt. Das Üben nimmt einem niemand ab und so heißt es für die Zukunft, üben, üben und nochmal üben.
Habt ein schönes Wochenende und genießt zwei freie Tage
eure Angie